Zöliakie

Zöliakie ist eine Erkrankung des Dünndarms. Sie beruht auf einer lebenslangen Unverträglichkeit des Klebereiweißes Gluten, das in den Getreidesorten Weizen, Dinkel, Grünkern, Kamut, Roggen, Gerste, Hafer und weiteren Hybridarten dieser Getreidearten enthalten ist.

Durch die Unverträglichkeit kommt es zur Schädigung der Dünndarmschleimhaut und zur Zerstörung der Darmzotten, die für die Aufnahme der Nährstoffe aus der Nahrung ins Blut sehr wichtig sind. In Folge wird der Körper unzureichend mit Nährstoffen versorgt. Es entstehen Mangelerscheinungen (z.B. Eisenmangel) und Verdauungsstörungen.

Allgemeines

Symptome
Typische Symptome wie massive Durchfälle und Gewichtsverlust treten heute auch bei Kleinkindern nur mehr selten auf, wobei zwei Drittel der Patienten überhaupt keine oder nur geringe Beschwerden im Magen-Darmtrakt aufweisen. Die häufigsten Symptome sind Krankheitsgefühl, Schwäche, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten, Blähungen, Verstopfung, Durchfälle, Übelkeit und Erbrechen, Muskelschmerzen, Gelenksschmerzen etc.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt durch Bestimmung der zöliakie-spezifischen Antikörper (Transglutaminase-Antikörper, und/oder endomysiale Antikörper, evtl. Antigliadin-Antikörper) im Blut und wird durch eine schmerzlose Gastroskopie (Magenspiegelung) mit Dünndarmbiopsie (Gewebsprobennentnahme aus dem Zwölffingerdarm) gesichert.
Achtung! Beginnen Sie niemals mit der glutenfreien Diät ohne vorher eindeutig medizinisch abgesicherte Diagnose! Ein Diätbeginn vor diesen Untersuchungen verfälscht die Befunde oder macht die Diagnose unmöglich.
Die Darmzottenschädigung bildet sich durch eine strikte glutenfreie Ernährung wieder vollständig zurück und man ist unter der glutenfreien Ernährung symptomfrei.

Beachten Sie aber, dass bei einer schlampig eingehaltenen Diät die Folgeschäden, z. B. Mangelerkrankungen, genau so groß sein können wie bei gar keiner Diät! Ebenso hat man ein erhöhtes Risiko für eine Krebserkrankung im Dünndarm.

Wie Ernährung hilft

Glutenfreie Ernährung

Die Therapie der Zöliakie besteht in der Einhaltung einer strikten glutenfreien Ernährung und das unbedingt ein Leben lang.

Nahrungsmittel, die offensichtlich Gluten enthalten, wie Brot und Backwaren, Mehlspeisen, Teigwaren, mit Mehl gebundene oder panierte Speisen, Getreideflocken etc., kann man ganz klar erkennen.
Ein weitaus größeres Problem, ist das versteckte Gluten in den Nahrungsmitteln.
Aber seit November 2005 ist eine neue EU-Richtlinie in Kraft.
Die sogn. Allergenkennzeichnung besagt, dass auch glutenhältiges Getreide und daraus hergestellte Zutaten immer auf Lebensmittelverpackungen deklariert werden müssen!

Kontamination
Ein Problem, das viel größer ist als vorerst angenommen, stellt die Kontamination (= Verunreinigung) von glutenfreien Lebensmitteln, besonders von glutenfreiem Getreide, dar. Diese ist hauptsächlich in Industriemühlen, Abfüllanlagen und Produktionsgeräten vorhanden. Bei vielen glutenfreien Lebensmitteln kann es bei der Herstellung zu keiner Kontamination kommen, doch einige Firmen drucken aus haftungsrechtlichen Gründen sog. „Vorsichtsdeklarationen“ (z.B. „kann Spuren von Weizeneiweiß enthalten“) auf die Lebensmittelverpackungen.

Glutenfreie Grundnahrungsmittel
Es gibt viele hochwertige natürlich glutenfreie Grundnahrungsmittel:
Glutenfreie Getreidearten und Pseudogetreide wie Hirse, Reis, Mais, Buchweizen, Amaranth und Quinoa. Auch Kartoffeln, Gemüse, Hülsenfrüchte, Salate, Obst, Nüsse, Milch– und Sauermilchprodukte, Käse, Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier, Fette und Öle, Bohnenkaffee, Tee und div. Getränke sind glutenfrei. Auch beinahe alle Wurstwaren dürfen laut Österreichischem Lebensmittel-Codex kein Gluten enthalten.

Glutenfreie Diätprodukte
In den letzten Jahren wurden immer mehr diätetische Lebensmittel auf den Markt gebracht. Das internationale Glutenfrei-Symbol (eine durchgestrichene Weizenähre) wird als Gütesiegel für glutenfreie Lebensmittel verwendet. Heute gibt es praktisch zu jedem glutenhältigen Lebensmittel auch ein glutenfreies Ersatzprodukt. Außerdem sind heute viele glutenfreie Lebensmittel bereits im Supermarkt erhältlich.


Weitere Informationen erhalten Sie bei

Eva Terler, Diaetologin
Österreichische Arbeitsgemeinschaft Zöliakie
Landesleitung Steiermark & Diätberatung
e-mail: steiermark@remove-this.zoeliakie.or.at
Internet: www.zoeliakie.or.at

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